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29 08 2013  19:00

Michele di Menna, Gina Pane, Liz Glynn, Guy de Cointet
Roland Rauschmeier

Performancereihe Part II
Videopräsentation
Michele Di Menna, Performance im Rahmen der Ausstellung "Ooze Generator", Galerie Kamm, 2012
Courtesy Galerie Kamm, Berlin, Foto: Hans-Georg Gaul

The only performaces that make it all the way…

Michele di Menna, Gina Pane, Liz Glynn, Guy de Cointet

Performance: 19:00 Uhr

In der Fortsetzung der 4-teiligen Performancereihe „The only performances that make it all the way ...“ werden Arbeiten und Performances von Michele di Menna, Gina Pane, Liz Glynn und Guy de Cointet das Ausstellungs-Setting bereichern.
Die Kanadierin Michele di Menna führt in der Performance „A few deep moments“ gemeinsam mit der Künstlerin Josefin Granqvist Elemente aus Performance, Skulptur, Text, Collage und Video zu einem eigenständigen Gefüge zusammen. Als Choreografin einer in ständiger Transformation befindlichen Bildwelt zieht di Menna den Prozess des Werdens einer Aura der stabilen Installation vor. Von ihren Performances bleiben Videos, Collagen, Skulpturen und Kostüme als Relikte des vorangegangenen Ereignisses zurück, diese funktionieren aber gerade als eigenständige Werke im Sinne eines Environments und agieren vorweg in konzeptueller Nähe der Ausstellung.

Die Arbeit „Souvenir enroulé d'un matin bleu" von Gina Pane (* 1939 in Biarritz; † 1990 in Paris), einer bedeutsamen Vertreterin der Performancekunst, wurde zum ersten Mal in Turin 1969 ausgestellt. Sie besteht aus einem Stück blauen Filz, welches auf einen Holzstock gerollt und in einer Metallhülle fixiert ist und auf welcher der Titel auf Italienisch, der Muttersprache der Künstlerin, steht. Die Arbeit scheint ungewöhnlich, nimmt aber einige Aspekte von Panes nachfolgender künstlerischer Produktion vorweg. Das Erkunden des individuellen Gedächtnisses und einer persönlichen Rückbesinnung spielten in ihren Aktionen eine fundamentale Rolle. In diesem Fall geben der Titel und die Schlichtheit des Bildes dem Objekt eine sehr intime und poetische Resonanz.

Die Skulpturen und Performances der amerikanischen Künstlerin Liz Glynn wiederum verweisen oft auf die Klassische Antike, um die Kulturen der Gegenwart zu erforschen – einerseits als Vermächtnis, anderseits als unvollkommener Spiegel zerfallener Weltreiche der Vergangenheit. Dabei beschäftigt sie sich im Besonderen mit Ruinen und wie diese die Anmaßung von Ansprüchen von Beständigkeit und rationaler Systeme, aber auch eine Öffnung hinzu Recycling, Rekuperation und Transformation darstellen können. In der Performance „Starting with the Universe“ wird die Künstlerin historischen Ideen über die Form des Universums im Verhältnis zu theoretischer Physik folgen.

Guy de Cointet (*1934 in Paris; † 1983 in Los Angeles) war ein in Los Angeles aktiver französischer Künstler, der Text und skulpturale Arbeiten schuf, die er oft als Requisiten und Bühnen-Sets in theatralischen Performance-Stücken kombinierte. Die Arbeit „Tell me“ (1979-80), ein Ensemble an szenischen Objekten, das de Cointet in Form einer Performance und zugleich in Form einer Installation gezeigt hat, wird einmal in einer Aufführung von 1980 und weiters in einer diesjährigen Aufführung mit den Original Darstellerinnen – Helen Berlant, Denise Domergue und Jane Zingale – in und mit seiner skurrilen Spezifik präsentiert. Durch diese Doppel-Präsentation werden Fragestellungen der Betrachtung und Überlegung performativer Strategien anhand von Dokumentation, Rezeption und Geschichte innerhalb der bildenden Kunst in ein spannendes und doppeltes Blickfeld gerückt.

Four for Edition Fever. Edition Medienturm

Roland Rauschmeier. baumaxx inspired by bauhaus / Video Ed.27

Präsentation: 20:00 Uhr

Roland Rauschmeiers „baumaxx inspired by bauhaus" (2011) überführt Oskar Schlemmers „Triadisches Ballett“ aus dem Jahr 1922 in ein Kaufhaus einer großen Heimwerker-Baumarktkette der Gegenwart. Basierend auf der Grundlage des Balletts, der Kulisse, der Musik und der Kostüme Schlemmers und jener Erforschung der Beziehung zwischen Mensch, Produktion und Heimwerkzeugen kommt es in „baumaxx inspired by bauhaus" zu überdrehten Ausdrucks-Tanzeinlagen im Baumarkt in Readymade-Kostümen aus dem Regalbestand des Baumarktes. Der für die deutschen Avantgardisten wesentliche Aspekt des Kunstwerks im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit erfährt seine farbenfrohe Hinterfragung durch aktuelle Kreativ-Imperative einer sich wild gebarenden Freizeit- und Überfluss-Gesellschaft.

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