In „I walk this way in a certain kind of feeling“ zeigt Susi Jirkuff eine intime Parallelwelt abseits des medialen Hypes. In einem zweijährigen Prozess filterte Jirkuff die von ihr aus Zeitungen, Fernsehen und dem Internet wahrgenommene Flut an Bildern und Informationen, um das „eigene“ zurückzugewinnen. Jirkuff bricht ein „Loch“ in die medial vermittelte Realität, durch das eine ungesehene, vermeintlich nicht präsente Alltagswelt sichtbar wird. Dabei unterläuft Jirkuff die Mechanismen der Massenmedien, indem sie deren Bilder in Zeichnungen, in persönliche Momente übersetzt, diese animiert und in Videos und Installationen wiederum in den medialen Kontext einbindet. Die Innenränder dieser „Löcher“ zu untersuchen, ist Ansatz der Arbeit; gemeint sind damit psychische, private, poetische, in Bilder aufgelöste Momente und Narrationen. Die Überlegungen, aus denen sich die Arbeiten entwickeln, sind: Welche Realität ist wirklicher; wieweit sind mediale Bilder schon so verinnerlicht, dass man den Unterschied zwischen eigenem Erleben und den Bildern nicht mehr erkennen kann; wieweit sind Fantasien und Imaginationen von vorgefertigten Bildern bestimmt; wieweit bestimmen kommerzielle Parameter die mediale Wirklichkeit und was impliziert das beim Rezipienten?
Susi Jirkuff, I walk this way in a certain kind of feeling, Verlag für moderne Kunst Nürnberg, 2013
Herausgeber: Sandro Droschl
Gestaltung: Tina Frank, Elvira Stein