Künstlerhaus
Halle für
Kunst & Medien

Burgring 2
8010 Graz, Austria
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14 02 2014  10:30

1 Jahr Künstlerhaus KM–
Halle für Kunst & Medien

Bilanz 2013 und Vorschau 2014

Eine erfolgreiche Bilanz über das erste Jahr des neu eröffneten Künstlerhaus KM–, Halle für Kunst & Medien zogen heute Kulturlandesrat Dr. Christian Buchmann und Direktor Sandro Droschl.
Das Haus mit internationaler Ausrichtung unter Einbindung herausragender steirischer Künstler und Künstlerinnen zeichnet eine hohe programmatische und inhaltliche Dichte aus: 2013 wurden 5 Gruppenausstellungen und 6 Einzelausstellungen realisiert, die von einem Rahmenprogramm mit 44 Veranstaltungen und 5 Publikationen begleitet wurden. 12.500 Besucher zählte das Künstlerhaus KM– im ersten Jahr. 2014 folgen 4 Gruppenausstellungen, 9 Einzelpräsentationen, begleitende Publikationen und ein ausführliches Rahmenprogramm. Im März eröffnet die aufwendige Themenausstellung „Wörter als Türen – in Sprache, Kunst, Film". Weiters eröffnet die Berliner Kunstbuchhandlung Motto eine Dependance im Foyer des Künstlerhaus KM–. Ziel ist ein Ausbau der Vermittlungsangebote hin zu einem breiteren Publikum und eine weitere Festigung der bislang erreichten Position im regionalen und internationalen Kunstgeschehen.

„Mit der erfolgreichen Etablierung des Künstlerhaus KM–, der Halle für Kunst & Medien ist es in relativ kurzer Zeit gelungen, aus einer altehrwürdigen traditionellen Struktur eine schlagkräftig Institution mit internationaler Strahlkraft zu entwickeln. Das Künstlerhaus KM– steht für ein Haus der aktuellen Kunst und ihrer Medien, einem Ort, der das Ausstellen, die Produktion und die Diskussion über Kunst auf der Höhe der Zeit repräsentiert. Gerade das Zusammenspiel von Bildender und Medienkunst hin zu Neuer Kunst und ihren hohen Ansprüchen steht im Vordergrund der reichhaltigen Programmatik. Neben der Realisierung einer – letztlich auch für mich – erstaunlich hohen Dichte an spannenden Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen ist die Vermittlung hin zu einem vielschichtigen Publikum eine wesentliche Aufgabe. Ich danke dem Land Steiermark für die Sanierung des Gebäudes und die Förderung des laufenden Betriebs, weiterer Dank für die Unterstützung des Programms gilt der Stadt Graz und dem Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur. All diese Anstrengungen würden versiegen ohne dem herausragenden Zusammenspiel meines sehr engagierten Teams mit dem Kern des Künstlerhaus KM–, nämlich den zahlreichen, hier mit Umsicht und zu einem wesentlichen Teil neu einem größeren Publikum vorgestellten, wunderbaren Künstlerinnen und Künstlern. Insgesamt steht das Haus am Anfang einer zukunftsweisenden Entwicklung, die ich mit der Unterstützung aller mit ganzer Kraft vorantreiben möchte", betont Direktor Droschl.

„Die Bilanz des ersten Jahres beweist, dass sich die Investition des Landes gelohnt hat und es richtig war, einen völlig neuen Weg für das Künstlerhaus einzuschlagen. Ich gratuliere Sandro Droschl, der mit seinem Team das Künstlerhaus im Sinne des kulturpolitischen Auftrages erfolgreich neu positioniert hat. Dieser einzigartige Ausstellungsraum hat nun wieder den Platz im Kunst- und Kulturleben der Steiermark, den er verdient“, so Landesrat Buchmann.

Dem Kunstverein Medienturm, der mit Anfang des Jahres 2013 die Trägerschaft für das Künstlerhaus übernommen hat, gelang es, das Künstlerhaus als Halle für Kunst & Medien mit einem Schwerpunkt sowohl auf zeitgenössischer internationaler, als auch österreichischer und regionaler Kunst durch seinen programmatisch experimentellen und medienreflexiven Ansatz neu zu positionieren. Das Künstlerhaus KM– präsentierte sich im ersten Jahr mit einer umfangreichen und vielschichtigen Programmierung, mit der seit der Neueröffnung nun auch das Untergeschoß des Hauses bespielt wird. Auf rund 700 m! Ausstellungsfläche auf zwei Geschoßen wurden im ersten Jahr insgesamt fünf Gruppen- sowie sechs Einzelausstellungen realisiert, in denen Arbeiten von insgesamt 73 internationalen, 121 österreichischen und davon 105 steirischen Künstlerinnen und Künstlern zu sehen waren. „Es ist dem Künstlerhaus vor allem gelungen, den berühmten ‚Blick über den Tellerrand‘ zu wagen und durch die Vernetzung von steirischen und internationalen Künstlern zu einer weiteren Internationalisierung des Kulturstandortes Steiermark beizutragen. Ich freue mich auch, dass die steirischen Künstlervereinigungen die Chancen erkannt haben, die ihnen das Künstlerhaus bietet. Das erfolgreiche erste Jahr ist gleichzeitig Auftrag, die Positionierung des Künstlerhauses als Hotspot für zeitgenössische Kunst im In- und Ausland weiter voranzutreiben“, so Buchmann.

Rund 12.500 Besucherinnen und Besucher zählte das Künstlerhaus im ersten Jahr. Für 2014 strebt Droschl eine vertiefte Etablierung des Hauses und eine weitere Steigerung des öffentlichen Interesses an. „Die ausgedehnten Öffnungszeiten von Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr sowie am langen Donnerstag bis 20 Uhr gepaart mit kurzen Umbauphasen bei Ausstellungswechsel ermöglichen ein bestmögliches Maß an Zugänglichkeit für die Besucherinnen und Besucher“, so Droschl.

Nach der Sanierung des 1952 erbauten Künstlerhaus um rund 2,1 Millionen Euro durch das Land Steiermark und dessen Fertigstellung im Jahr 2013 wurde der Betrieb und das Programm des neu positionierten Künstlerhaus KM– von der Kulturabteilung des Landes Steiermark im Jahr 2013 mit 358.000 Euro unterstützt. Die Stadt Graz förderte das Künstlerhaus KM– mit gesamt 99.900 Euro. Vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur wurde das Künstlerhaus KM– mit einer Jahresförderung von 90.000 Euro unterstützt. Insgesamt wurde das Künstlerhaus KM– damit mit 547.900 Euro (88,96% vom Gesamtumsatz) aus der öffentlichen Hand gefördert. Weitere Einnahmen aus der Veranstaltung von Programmen, Rahmenveranstaltungen und aus der Publikation von Katalogen sowie aus Eintritten belaufen sich auf netto 67.915 Euro (11,04% vom Gesamtumsatz). Der Gesamtumsatz belief sich im Budgetjahr 2013 auf netto 615.815 Euro. Davon wurden 294.814 Euro für Infrastruktur und Personalkosten (47,85% vom Gesamtumsatz), 61.225 Euro für Werbungskosten (9,95% vom Gesamtumsatz) und 259.776 Euro (42,20% vom Gesamtumsatz) direkt für die Produktion von Ausstellungen, Rahmenveranstaltungen und Begleitkatalogen aufgewendet. Das Gebäude wird vom Land Steiermark zur Verfügung gestellt. Der Trägerverein Kunstverein Medienturm im „Künstlerhaus“ verantwortet unabhängig die Budgetierung und Programmierung. Der finanzielle Mitteleinsatz erfolgt kostengünstig und ergebnisorientiert und läuft auf einen ausgeglichenen Haushalt 2013 hinaus.

Die Ausstellungen am Hause wurden von 44 Veranstaltungen mit rund zehn Vortragenden, acht Künstlergespr.chen, zahlreichen Kuratorendialogen und Führungen anspruchsvoll und niederschwellig vermittelnd begleitet. Die Veranstaltungen finden im Rahmen der Donnerstagsreihe „An Art Day’s Night“ statt, die wöchentlich bei freiem Eintritt Podiumsdiskussionen, Vorträge, Lectures, Katalogpräsentationen, thematische Zwiegespräche, Performances, Konzertauftritte von Künstlerbands oder allgemeine Debatten über Kunst und die aktuellen Ausstellungen bietet.

Die meisten Ausstellungen werden durch zweisprachige und zahlreich bebilderte Publikationen dokumentiert, für die heimische und internationale Autoren Texte beisteuern. So erschienen im ersten Programmjahr zwei Publikationen im Verlag für Moderne Kunst (Nürnberg), eine Broschur-Publikation und zwei Fanzines im Eigenverlag. Drei weitere Publikationen sind in Vorbereitung. Ab März 2014 wird erstmals in Österreich der internationale Kunstbuchshop Motto (Berlin) im Foyer des Künstlerhaus KM– präsent sein, damit bietet das Künstlerhaus KM– die einzige auf Kunst spezialisierte Buchhandlung in Graz an. Im Foyer gibt es zudem die Möglichkeit für Besucherinnen und Besucher, eine stets aktualisierte Auswahl internationaler Kunstzeitschriften zu studieren. Außerdem sind in der auch im Künstlerhaus KM– fortgesetzten Edition Medienturm fünf Videos als limitierte Künstlergaben erschienen. Zu Präsentationen im einwöchigen Ausstellungsformat kam es 2013 von Lisa Kortschak, Stefan Panhans, Roland Rauschmeier und Susanne Schuda.

Partnerschaften mit dem Ö1 Club, dem steirischen Familienpass, der Steiermark Card, Hunger auf Kunst & Kultur und der Karl-Franzens-Universität Graz ermöglichen einen ermäßigten Eintritt. Zudem gab es über 30 Vermittlungsangebote für Graz Guides, Spurensuche steirischer herbst, Kuratorenführungen, kunsttext.werk, CMRK und Rundgänge AKIG und 22 Schulführungen. Weiters waren acht Mal Akademie-Klassen aktiv an den eingeführten Vermittlungsformaten des Künstlerhaus KM– interessiert. Seit der Neueröffnung wurden zudem auch bauliche Verbesserungen realisiert: Die bestehende barrierefreie Rollstuhlrampe wurde durch ein neues Modell ersetzt, das den unterschiedlichen Anforderungen der Ausstellungssituation entsprechend einen flexibleren Einsatz ermöglicht. Im Untergeschoß wurde ein für Ausstellungen geeigneteres und multifunktionales Lichtsystem installiert.

Das erste Programmjahr sowie die Neupositionierung des Hauses wurde mit dem erfahrenen und engagierten Team des Künstlerhaus KM– gemeistert: Sandro Droschl, (Direktor), Helga Droschl (Geschäftsführung), Christian Egger (Kurator), Stefanie Steps (kuratorische Assistenz), Elisabeth Schlögl (Vermittlung), Max Gansberger (technische Leitung), Darek Murawka (Haustechnik und Aufbau), Nik Thoenen und Maia Gusberti (Grafik), Markus Krottendorfer (Fotograf), Pia Watzenböck, Stella Plapp (Volontärinnen) und Silvia Jaklitsch (Lektorat, Verlagsbetreuung)

Programm 2013

Die programmatische Linie und die allgemeine Zielsetzung des Hauses wurde im Zusammenspiel von Direktor Sandro Droschl und Kurator Christian Egger umgesetzt: In dem international ausgerichteten Haus, das steirische Positionen einbindet und inhaltlich wie formal zwischen Bildender Kunst und Medienkunst angesiedelt ist, werden verstärkt experimentelle Positionen jüngerer Künstlerinnen und Künstler im Sinne einer diskursiven Rahmensetzung gezeigt. Das ambitionierte und auf Qualität bedachte Programm spiegelt auch gegenwartsnahe internationale Strömungen wider, die zum Teil erstmals in Österreich gezeigt werden und den Standort Graz verstärkt in den Fokus der internationalen Kunstproduktion rückt. Das realisierte Programm wurde in tagesaktuellen sowie in fachspezifischen Medien besprochen und breit diskutiert.

Beispielhaft dabei waren 2013 herausragende internationale Künstlerinnen- und Künstlerpositionen wie Monika Baer, Jana Euler, Wade Guyton, Jutta Koether, Michael Krebber, Birgit Megerle, Blake Rayne, Pamela Rosenkranz, Stefan Sandner, Gedi Sibony, Reena Spaulings, Lucie Stahl, Cheyney Thompson oder Jessica Warboys, welche in der Eröffnungsausstellung „Chat Jet. Malerei < jenseits > ihres Mediums“ aktuelle mediale Fragen des Malerischen erörterten.

Pauline Boudry / Renate Lorenz, Michael Clark + The Fall, Guy de Cointet, Cosey Fanni Tutti, Liz Glynn, Thomas Kratz, Adam Linder, Michele di Menna, Gina Pane, Claus Richter und Barbara T. Smith konnten in der Ausstellung „The only performances that make it all the way ...“, die sich mit drängenden Fragen des Performativen auseinandersetzte, weitere Höhepunkte im Ausstellungsgeschehen am Künstlerhaus KM– setzen.

Positionen von Renommee wie Vojin Bakić, Braco Dimitrijević, Aleksandra Domanović, Tomislav Gotovac, IRWIN, Sanja Iveković, Šejla Kamerić, Laibach, David Maljković, Dalibor Martinis, OHO, Tanja Ostojić, Marko Pogačnik, Renata Poljak, Marta Popivoda und Raša Todosijević aus den jetzigen Ländern des ehemaligen Nachbarstaates Jugoslawien versammelte die Ausstellung „… Was ist Kunst? ... Resuming Fragmented Histories“. In dieser gingen die genannten Künstler/innen der die Ausstellung betitelnden, existenziellen und an einer Schlüssel-Arbeit von Raša Todosijević angelehnten Frage „Was ist Kunst?“ nach.

Kerstin Cmelka startete mit einer großangelegten Live-Reinszenierung des Stückes „Change" des Grazer Bühnenautors und Dramatikers Wolfgang Bauer in ihre Personale mit dem Titel „Kunst und Lebensform". Anlässlich der Verleihung des Würdigungspreises des Landes Steiermark für bildende Kunst 2012 an den frühen Pionier der Medienkunst Peter Gerwin Hoffmann fand die Ausstellung „II PARALLEL WELTEN" statt, in der eine neue Installation des Künstlers präsentiert wurde. Auch die aktuelle Verleihung zweier Staatstipendien 2014 im Bereich der Bildenden Kunst an den steirischen Bildhauer Valentin Ruhry und die steirische Malerin Doris Piwonka, welche beide im Jahr 2013 Einzelpräsentationen ihrer aktuellen Arbeiten im Künstlerhaus KM– hatten, ist durchaus positiv zu bewerten. Mit den drei steirischen Künstlervereinigungen Künstlerbund Graz, Vereinigung Bildender Künstler Steiermarks und dem Steiermärkischen Kunstverein Werkbund wurde 2013 in konstruktiver Zusammenarbeit deren gemeinsamer Auftritt im Rahmen eines Ausstellungsreigens mit der vorgegebenen thematischen Rahmensetzung durch den Roman „Die andere Seite“ von Alfred Kubin – sein einziger fantastischer Roman – realisiert.

Grußworte

Lisa Rücker
Kulturstadträtin der Stadt Graz

„Nach fast einem Jahr Künstlerhaus KM–, Halle für Kunst & Medien – unter der Leitung von Sandro und Helga Droschl, kann ich im Namen der Stadt Graz als Kulturstadträtin eine erste positive Bilanz ziehen. In einem wunderschön renovierten Haus und nach intensiv geführten Debatten um die Ausschreibung ist ein behutsam angelegter Neustart gelungen. Insbesondere die Verbindung der Ansprüche, sich verstärkt international auszurichten und heimischen KünstlerInnen Raum zu geben sowie das Künstlerhaus KM– als Ort der regionalen Kunstvereinigungen zu erhalten, wird auch weiterhin eine der großen Herausforderungen sein. Und so freue ich mich auf das Programm 2014, das die gegenwärtige Kunst vielfältig abbildet. Vom Film bis zur Mode, von der Malerei bis zur Performance werden wir internationalen KünstlerInnen ebenso begegnen wie bereits international erfolgreichen Steirerinnen und Steirern. Das Programm 2014 hat das Potenzial, eine breite Identifikation der Grazerinnen und Grazer mit dem Haus zu gewinnen und den internationalen Diskurs über die gesellschaftliche Relevanz von Medien und Gegenwartskunst anzukurbeln.“

Mag. Andrea Ecker
Sektionschefin im Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, Wien

„Kunst und Kultur in Österreich nachhaltig abzusichern ist die vorrangige Aufgabe der Kunstsektion. Hier werden nachhaltige finanzielle Rahmenbedingungen geschaffen, die es ermöglichen, im Bereich der zeitgenössischen Kunst sowohl KünstlerInnen als auch Kunst- und Kultureinrichtungen wirkungsvoll zu unterstützen und ihnen ein stabiler und verlässlicher Partner zu sein. Es freut mich besonders, neue innovative und wegweisende Konzepte unterstützen zu können wie das neu positionierte Künstlerhaus KM–, Halle für Kunst und Medien. Der ambitionierte Versuch von Direktor Sandro Droschl, im neu adaptierten Ausstellungsort das Verhältnis von bildender und Video- und Medienkunst aktuell auszuloten und so beide Sparten zu bespielen, ist wunderbar gelungen. Die Präsentation zahlreicher jüngerer internationaler, österreichischer und auch regionaler Kunstschaffender verspricht auch für 2014 eine spannende Auseinandersetzung mit aktueller Kunst. Graz, die Steiermark, ganz Österreich haben mit diesem Haus einen kulturellen Fixpunkt dazugewonnen."

Highlights 2014

Im Sinne eines dem Experiment verschriebenen, offenen Begriffs und Potenzials von Kunst werden im Künstlerhaus KM– aktuelle Positionen der Bildenden Kunst und ihre medialen Spielarten vorgestellt. Für Qualität in den Beziehungen zwischen Öffentlichkeit und Kunstwerk sorgt auch 2014 wieder ein variantenreiches Programm aus Einzelausstellungen sowie thematischen Gruppenausstellungen, welches zusätzlich von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet wird.

Der kroatische Künstler Damir Ocko (geboren 1977 in Zagreb) geht aktuell in seiner Einzelausstellung „Studies on Shivering“ seinem Interesse an Musik, an Sounds, an Poesie, am „Apparat” der menschlichen Stimme und Sprache und an deren poetischem wie politischem Potential nach. Parallel dazu arbeitet die Künstlerin Silvia Ederer (geboren 1972 in Graz) im Untergeschoß entlang der Pole Fotografie, Malerei und Licht.

Im März eröffnet die große thematische Gruppenausstellung „Wörter als Türen – in Sprache, Kunst, Film“, die sich dem gegenseitig durchdringenden Verhältnis von Schrift zu Kunst und Film widmet und ausgehend von der Frage: Wie und ab wann beginnt ein Film vom Wort aus gedacht? vielbeachtete internationale Positionen versammelt. Die mit Spannung erwartete Nachfolgeausstellung zur umfassenden internationalen Eröffnungsausstellung „Chat Jet (Part 2) - Skulptur in Reflexion“ widmet sich aktuellen Skulpturbegriffen. Auch hier stehen wie im einleitenden ersten Teil des Ausstellungsprojekts Idee, Kontext, Haltung und nicht Handwerklichkeit im Vordergrund.

Für den Sommer sind drei Einzelausstellungspremieren in Vorbereitung. Einerseits werden Arbeiten von den zwei als kontrovers geltenden Künstlern Christian Eisenberger (geboren 1978 in Semriach) und André Butzer (geboren 1973 in Stuttgart) gezeigt, andererseits lädt die amerikanische Künstlerin K8 Hardy (geboren 1977 in Fort Worth) im Untergeschoß zur Präsentation ihrer Werke. Im Herbst beweist der deutsche Theaterregisseur und Musiker Schorsch Kamerun in einer groß angelegten und vielschichtig ausgerichteten Spurensuche und Untersuchung von Formen des Authentischen sein kuratorisches Geschick in der Ausstellung „ordinary freaks – Das Prinzip Coolness in Popkultur, Theater und Museum“, einer Koproduktion mit dem steirischen herbst. Zum Jahresende stehen traditionell die Jahresausstellungen der Künstlervereinigungen an, wobei aber nicht die kuratorische Auswahl von Einzelpositionen für eine Jahresausstellung Schwerpunkt dieser Ausstellungsserie der steirischen Künstlervereinigungen ist, sondern das Aufzeigen der Vielfalt künstlerischer Ansätze in aktiver Auseinandersetzung mit einer visuell fordernden Themensetzung.

In den Räumen des Untergeschoß wird Philipp Timischl (geboren 1989 in Graz) mit seinen Arbeiten versuchen, Schlupflöcher in der Medienwirklichkeit der Kulturindustrie herauszuarbeiten und so Reste subversiven Potentials erfahrbar zu halten. In der Reihe „Raum D - Starting from Hystyria“ werden unterschiedliche Positionen zeitgenössischer Kunstproduktionen erweiterter steirischer Provenienz gezeigt. Die Serie ist stets mit der Produktion eines Fanzines verbunden und beinhaltet im Jahr 2014 Präsentationen von Max Gansberger, Bernadette Moser und Christina Tsilidis. Davon unabhängig werden außerdem die beiden Projekte „S/GHT feat. Sissa Micheli: pop_up_graz“ und Werner Jauk mit seinem „Disco Floor“ (Kooperation mit dem Springfestival) zu Gast am Künstlerhaus KM– sein. Weiterhin findet ganzjährig donnerstags die Veranstaltungsreihe „An Art Days Night“ bei freiem Eintritt statt.

Durch all diese Aktivitäten in Umsetzung des gewählten inhaltlichen Anspruchs als Haus für zeitgenössische Kunst & Medien ist das Künstlerhaus KM– auf bestem Wege, sich vorort und international nachhaltig zu etablieren.

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