Auf Einladung des Ludwig Múzeum Budapest präsentiert das Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien (KM– Graz) die aktuell im Sternberg Verlag (Berlin) erschienene Publikation „Abstract Hungary“. Im Gespräch mit den Autor_innen Dávid Fehér, Áron Fenyvesi, Mónika Zsikla und dem Künstler Ákos Ezer bespricht Herausgeber Sandro Droschl den Hang zur Abstraktion komplexer sozialer Gegebenheiten, den Willen zur Veränderung und die Zähigkeit in der Analyse und Darstellung, die die Kunstszene Ungarns und im Besonderen ihre „Abstrakten“ seit den 1960er Jahren bis heute auszeichnen. Zudem werden die heutigen Bedingungen und Chancen für die Praxis von ungarischen Künstlern, Kuratoren und Kritikern angesprochen.
Der vorliegende Ausstellungskatalog bündelt mit einem abstrahierten Blick auf Ungarn zwei gleichnamige Ausstellungen im Künstlerhaus. 2017 präsentierte die Institution die Gruppenausstellung „Abstract Hungary“, die sich in einem Rundumschlag aus 25 ungarischen Künstler_innen dialogisch verschiedenen Abstraktionsverfahren widmete. Die Ausstellung stand für eine weiter gefasste narrative Blaupause zu dem viel diskutierten Begriff der „Abstraktion“ und zeigte etablierte als auch aufstrebende Positionen, von denen einige erstmalig in Österreich ausstellten. Die abstrahierte Bildsprache thematisierte das Künstlerhaus 2019 auch mit der Einzelausstellung „Ábstract Hungary“ des Malers Ákos Ezer, der sich thematisch nah an der Realität der Gegenwart seines Heimatlandes abarbeitet. Mit seinen durch eigenartige Bewegungen entrückt wirkenden Körpern erzählt der Künstler abstrahiert und ironisch vom Verhältnis Subjekt zu Gesellschaft.