Sein starkes Interesse an Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind wiederkehrende Themen in Brandls künstlerischer Praxis. Mit seinen abstrakten Bildwelten entwirft Herbert Brandl, der zu den bekanntesten österreichischen Künstlern der Gegenwart gehört, atmosphärische Farbräume. Form, Farbe und Licht als Material und Methode der Kunst sind dabei für ihn zentral. In den abstrahierten Formen Brandls scheinen sich immer wieder Landschaften und Naturelemente abzuzeichnen – so halten sich seine Malereien in der Schwebe zwischen Abstraktion und Figuration. Im Rahmen der Ausstellung widmen sich Jordan Troeller und Daniela Zyman in einem gemeinsamen Gespräch der Dringlichkeit des Zeitalters des Anthropozäns, sowie der Relevanz alternativer künstlerischer Ansätze zu Wissensproduktion, die es uns erlauben außerhalb westlicher Denkstrukturen nach Heilungsansätzen der ökologischen Krise zu suchen.
Nach einer kurzen Einführung in die Thematik tauschen sich Jordan Troeller und Daniela Zyman über verschiedene Strategien und Beispiele aus, bevor sie das Gespräch für weitere Fragen öffnen. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
Dr. Jordan Troeller (*1985 USA, lebt in Graz) ist Universitätsassistentin für Moderne am Institut für Kunstgeschichte der Universität Graz. Sie ist Absolventin der University of California, Berkeley, des Whitney Independent Study Programm, New York, und der Harvard University, an der sie mit einer Dissertation über die fotografische Vermittlung von Objektivität und Verkörperung am Bauhaus promovierte. Kuratorisch hat sie am MIT List Visual Arts Center und dem Goethe-Institut Boston gearbeitet. Ihre Schriften erschienen in zahlreichen Publikationen, darunter Art Journal, ARTNews, The Burlington Magazine, OCTOBER und Women’s Art Journal sowie in den jüngsten Anthologien „Bauhaus Bodies: Gender, Sexuality, and Body Culture in Modernism's Legendary Art School“ (2019) und „Textile Moderne / Textile Modernism“ (2019).
Dr. Daniela Zyman (*1964 Wien, lebt in Wien) ist Chefkuratorin und künstlerische Leiterin der Thyssen-Bornemisza Art Contemporary (TBA21), einer privaten Stiftung, die 2002 von Francesca Thyssen-Bornemisza in Wien gegründet wurde. Zwischen 1995 und 2001 war Zyman Chefkuratorin des MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Zeitgenössische Kunst in Wien. Von 2000 bis 2003 arbeitete Sie als künstlerische Leiterin des Künstlerhauses, Wien und als Direktorin von A9 Forum Transeuropa. Zyman hat einen MA in Kunstgeschichte der Universität Wien und einen MFA der New Yorker Columbia University, und promovierte an der Kunstuniversität Linz. Sie hat an der Universität für angewandte Kunst in Wien gelehrt, und hat unter anderem die Publikationen „Ernesto Neto and the Huni Kuin – Aru Kuxipa-Sacred Secret“, „Allan Sekula – OKEANOS“ und „Thyssen-Bornemisza Art Contemporary: The Commissions Book“ herausgegeben.