Der Kurator und langjährige Galerist von Herbert Brandl, Peter Pakesch, beleuchtet in seinem Vortrag dessen künstlerisches Schaffen in den 1980er-Jahren und seine weitere enge Zusammenarbeit. Im Besonderen die fortwährende Auseinandersetzung mit dem Medium der Malerei, die sich als Konstante im Werk des Künstlers abzeichnet, untersucht Pakesch exemplarisch an einer Vielzahl von Arbeiten. Im Fokus des Vortrags stehen hierbei die herausragenden Einzelpositionen, in welchen Pakesch Brandl unter anderem im Rahmen der Ausstellung „Painting on The Move“ an der Kunsthalle Basel zeigte, oder die von ihm kuratierte Gruppenaustellung in der Prager Nationalgalerie (1996), in der Brandl zusammen mit Albert Oehlen und Christopher Wool zu sehen war. Das profunde Verständnis Pakeschs für die formale und inhaltliche künstlerische Praxis Brandls ermöglicht eine diskursive Auseinandersetzung mit der nuancierten, fast poetischen Malweise des Künstlers.
Peter Pakesch (*1955 Graz, lebt in Wien) ist seit 2015 Stiftungsvorstand der Maria Lassnig Stiftung (Wien). Von 1976 bis 1979 betreute er Ausstellungen und Projekte im Forum Stadtpark (Graz) und für den Steirischen Herbst. Nach einem Studienaufenthalt in New York eröffnete er 1981 seine eigene Galerie in Wien, in der er Ausstellungen mit Künstlern wie John Baldessari, Ilya Kabakow, Mike Kelley, Martin Kippenberger, Sol LeWitt, Albert Oehlen, Franz West und Heimo Zobernig zeigte. Mit Herbert Brandl realisierte er in seiner Galerie eine Vielzahl an Ausstellungen. 1986 gründete er mit Helmut Strobl den Grazer Kunstverein, dem er bis 1988 als künstlerischer Leiter vorstand. 1996 übernahm er die Position des Direktors der Kunsthalle Basel. Ab 2003 war Pakesch Intendant und künstlerischer Leiter des Universalmuseum Joanneum und bis 2011 Leiter des Kunsthaus Graz.