Der Vortrag beschäftigt sich mit dem Umgang mit Performer_innen wie Performance in Keren Cytters Arbeit. Als Akteure in Cytters Videos und live Performances tritt ein Kollektiv an Freunden und Freundinnen, Künstlerkolleg_innen, Schauspieler_innen und Tänzer_innen auf, die über die Jahre wiederholt in Erscheinung treten. Obwohl allen Arbeiten ein Drehbuch als Vorlage dient, gibt es einen gemeinschaftliche Akt, der sich im Laufe der Produktion jeder Arbeit entwickelt, in dem die „realen“ und „performten“ Persönlichkeiten der Charaktere bewusst ineinander übergehen. Daneben ist Cytter eine Autorenfilmerin, die selbst mannigfaltige Rollen „performt“, nämlich Regisseurin, Kamerafrau, Cutterin, Choreografin und Schriftstellerin. Während der Produktion überlässt sie gerne einiges dem Zufall und agiert zugleich als eine Art Voyeurin gegenüber den Situationen, deren Strippen sie selbst zog.
Kathy Noble ist eine in London lebende Kuratorin und Kritikerin. Aktuell kuratiert sie am Institute of Contemporary Arts mit „Art Night” ein neues Festival mit ortsspezifischen Arbeiten u.a. von Alexandra Bachzetsis, Linder, Joan Jonas und Jason Moran. Von 2013-2014 war sie Residence-Kuratorin am Wysing Arts Centre und arbeitete mit Künstler_innen wie Cecile B Evans, Rachel Maclean and James Richards. Zuvor realisierte Sie als Chefkuratorin bei Nottingham Contemporary Ausstellungen mit Asco, Geoffrey Farmer, Mark Leckey und Tala Madani. Von 2007-2012 war sie als Kuratorin an der Tate Modern verantwortlich für zahlreiche Ausstellungen und Performances, u.a. große Auftragsarbeiten von Tania Bruguera, Michael Clark, Keren Cytter, Haris Epaminonda und Sung Hwan Kim. Sie schreibt international für Kunstzeitschriften wie „Artforum” und „Mousse Magazine”, hat eine Vielzahl an Katalogessays publiziert und ist Kuratorin der Michael Clark Company.