Das immersive Potential ästhetischer Formen wirft immer auch die Frage nach ihrer Lebendigkeit auf. Mit Blick auf die Verschiebungen als auch auf die Konstanten in (ästhetischen) Lebendigkeitsvorstellungen von der mechanischen Moderne bis in die digitale Gegenwart, widmet sich der Vortrag der Spezifik digitaler Lebendigkeitsvorstellungen in der Kunst und über sie hinaus. Im Fokus werden dabei deren Materialität, Form und Funktion stehen sowie die Frage danach, was/wer online und offline als ‚lebendig’ gilt und wer/was nicht und mit welchen politischen und ästhetischen Konsequenzen.
Jenny Nachtigall lehrt am Institut für Philosophie und Ästhetische Theorie der Akademie der Künste München. Sie promovierte 2016 am History of Art Department des University College London. Derzeit arbeitet sie am Abschluss der hieraus resultierenden Monographie sowie zu den Nachleben des Vitalismus in moderner/zeitgenössischer Kunst und Theorie. Zuletzt erschienen ist u.a. "Vitalismus/ ‚Lebendige Form’” (2018, in Neolithische Kindheit. Kunst in einer falschen Gegenwart, ca. 1930, hg. Anselm Franke, Tom Holert), „The Modern Subject, a Dead Form Living. On the Aesthetics of (a Fractured) Vitalism“ (im Erscheinen; Post-Apocalyptic Self-Reflection, hg. Tanja Widmann, Laura Preston) und Klassensprachen – Written Praxis, (2017 hrsg. mit Manuela Ammer, Eva Birkenstock, Kerstin Stakemeier, Stephanie Weber) Sie schreibt u. a. für Texte zur Kunst und Artforum.