Die Vielfältigkeit im Werk Herbert Brandls ist in diesem Jahr auf mehreren Ebenen wahrzunehmen, mit den Einzelausstellungen des Künstlers „Herbert Brandl. Apokalypse zur schönen Aussicht (Exposed to Painting. Die letzten zwanzig Jahre)“ im Belvedere 21, kuratiert von Rolf H. Johannsen, sowie den parallel gezeigten Ausstellungen „MORGEN“ im Kunsthaus Graz, kuratiert von Barbara Steiner, und „24/7“ im Künstlerhaus – Halle für Kunst & Medien, kuratiert von Sandro Droschl. Diese konzentrierte Aufmerksamkeit gleich dreier etablierter Kunstinstitutionen Österreichs unterstreicht die Relevanz des Werkes Brandls für die nationale und internationale Wahrnehmung von Malerei, betont aber auch die Vielschichtigkeit seines künstlerischen Schaffens. Um die verschiedenen Blickwinkel auf die Praxis des Künstlers näher zu beleuchten laden wir zu einer gemeinsamen Führung unter dem Motto „Doppelter Blickwinkel“ durch die beiden Grazer Ausstellungen ein.
Die gemeinsame Führung beginnt um 17:00 am Kunsthaus Graz und setzt sich im Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien fort. Anschließend an die Führungen besteht die Möglichkeit die Ausstellungsmacher_innen zu ihren kuratorischen Ansätzen zu befragen. Die Veranstaltung ist eine Kollaboration zwischen dem Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien und dem Kunsthaus Graz.
Barbara Steiner (1964 Dörfles, lebt in Graz) ist Kuratorin, Autorin und Herausgeberin. Seit Juli 2016 ist sie Direktorin des Kunsthaus Graz. Zuvor war sie Direktorin der Stiftung Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig, leitete Kunstvereine in Ludwigsburg und Wolfsburg und lehrte jeweils mehrere Jahre an der Kunstuniversität in Linz, an der Königlichen Akademie der Künste in Kopenhagen und an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Neben einer Reihe von Künstler_innen-Monografien publizierte Steiner themenbezogene Bücher zu Raumkonzeptionen, zu Ökonomien im Kunstbetrieb und zum öffentlichen Museum. Steiner studierte Kunstgeschichte und Politikwissenschaft an der Universität Wien. Ihre Dissertation schrieb sie über die Ideologie des weißen Ausstellungsraums.
Sandro Droschl (*1970 Graz, lebt in Graz) ist Gründungsdirektor und Kurator der Institution Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien. Von 2000 bis 2003 arbeitete er als Kurator, ab 2004 als Leiter für den Kunstverein Medienturm, Graz, daneben als Gastkurator an anderen Institutionen. Er kuratierte zahlreiche Ausstellungen zeitgenössischer Kunst und gab über 30 Publikationen heraus. Droschl studierte „Körper. Medien. Kunst" unter Berücksichtigung von Bildender Kunst in der Klasse von Isabelle Graw und der „Freien Klasse“, zudem Philosophie, Publizistik und Medizin an der Universität für Angewandte Kunst Wien, Universität Wien und der London Guildhall University.