"Man sollte sich die Kunst aneignen, aus einer engagierten subjektiven Position jene Elemente erkennen zu lernen, die bereits hier sind, aber deren Zeit die emanzipierte Zukunft ist." (1)

An diesem Abend wird die umfassende themenspezifische Publikation zur Ausstellung "… Was ist Kunst? … Resuming Fragmented Histories" (Verlag für Moderne Kunst, Nürnberg) präsentiert. Die Publikation umfasst Texte der Kuratoren Sandro Droschl und Christian Egger und der Autorinnen Marina Gržinić, Antonia Majača und Suzana Milevska sowie zahlreiche Ausstellungs- und Werkansichten.

Das Projekt stellte den Versuch dar, die vom Künstler und Vertreter Serbiens der vorletzten Venedig-Biennale 2011, Raša Todosijević, in der gleichnamigen Performance-Reihe gestellte Frage erneut in einem Ausstellungszusammenhang im Künstlerhaus KM–, Halle für Kunst & Medien zur Disposition zu bringen. Es sollte aber nicht von dieser vorhandenen wichtigen Arbeit ausgegangen werden, um folglich rückwärts zu blicken, sondern vielmehr galt es, das Augenmerk auf ein Unbeantwortetbleiben jener bis zur Erschöpfung gestellten Frage "Was ist Kunst?" zu richten.
Die in der letztjährigen und gleichnamigen Ausstellung vertretene Professorin, Künstlerin und Autorin Marina Gržinić wird, ausgehend von ihrem Katalogbeitrag "1977 bis 1984. Eine Zeit, die weiterlebt – bloß anders", in einem Vortrag mit dem Titel "Tell me who is the freak here? Paranoia, disgust, terror" korrespondierend mit der Thematik der aktuellen Ausstellung "ordinary freaks – Das Prinzip Coolness in Popkultur, Theater und Museum" Gültigkeiten einstiger philosophischer Überlegungen und künstlerischen Praxen sowie nachhaltigen theoretischen Einflüssen auf die eigene Arbeit nachspüren.

(1) Slavoj Žižek, Das Jahr der gefährlichen Träume, 2012, zitiert nach: Michael G. Kraft (Hg.), Soziale Kämpfe in Ex-Jugoslawien, Wien, Mandelbaum Verlag, Reihe kritik & utopie, 2013, S. 11.