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20 03 2014  18:00

Ein helles Kino, ein Ort der Möglichkeiten

Martin Ebner, Vortrag / Filmprogramm
Martin Ebner, Bird Painting, 2011
Video, 30 Sek.

Im Ausstellungs- und Screeningprojekt „Poor Man’s Expression“ untersucht Martin Ebner gemeinsam mit Florian Zeyfang seit 2006 die fließenden Übergänge zwischen experimentellem Film und bildender Kunst, oft mit einem Fokus auf den Produktionen der Avantgardefilmbewegung der 1960er- und 1970er-Jahre. Hier waren es häufig FilmkünstlerInnen, die auch im Bereich der bildenden Kunst tätig waren, die maßgebliche Akzente setzten. Die Aufführungen dieser Filme fanden damals oft in improvisierten Kunsträumen statt – mit einer dem heutigen Kino nicht vergleichbaren Infrastruktur und Charakteristik.

Mitte der 1960er-Jahre taucht im Zuge der Entwicklung von Environments und Happenings der Begriff des Expanded Cinema auf – und in diesen Realisationen einer räumlich und begrifflich erweiterten Film- und Aufführungspraxis kommt das Kino interessanterweise wieder in Kontakt mit seinen Anfängen im 19. Jahrhundert, der Zaubervorführung, dem performativen Akt an sich, der in einer besonderen, geheimnisvollen, oder spannungsgeladenen Atmosphäre stattfand.

Gegenwärtig nimmt das bewegte Bild eine Vielzahl von neuen, digitalen Erscheinungsformen ein, es etablieren sich bisher unbekannte Projektions-, Rezeptions- und Verteilungsformen. Gleichzeitig aber ist ein kultureller Normierungsprozess etwa in Bezug auf Fragen der Formate, der Repräsentation äußerer Realität und der Dominanz psychologisch anthropomorpher Bewegungen zu bemerken.

Anhand von Filmausschnitten und Überlegungen von FilmemacherInnen versucht Martin Ebner in seiner Präsentation einzelnen Aspekten eines erweiterten, nicht-repräsentativen und peripheren Kinobegriffes nachzugehen, dessen Zentrum sich zwischen Innen und Außen befindet, vergleichbar einer überdachten Straße – ein urbaner, sich verändernder Ort der Nicht-Beziehung, der gleichzeitigen Ab- und Anwesenheit, der beiläufigen Aufmerksamkeit.

Im Anschluss folgt ein kurzes Programm mit einer Auswahl von Videoarbeiten von Martin Ebner in Längen zwischen 30 Sekunden und 15 Minuten.

Lichtprojektion, Foto: Martin Ebner
Martin Ebner, Film ohne Film (nach: "The Evil Faerie" von George Landow, 16 mm Film, 1966), 2013
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