Immersion ist ein Schlüsselphänomen unserer Zeit. Beschrieben wird mit dem Begriff die Erfahrung oder das Gefühl einer vollumfänglichen Einbettung in eine Umwelt. Wenn diese Umwelt artifiziell ist, wird damit die Erfahrung von Betrachter_innen in einem Kunstwerk beschrieben. Was als immersiv erlebt wird, hat sich über die Jahrhunderte in einer Vielzahl sehr unterschiedlicher Ästhetiken wiedergefunden. Die Auflösung der Grenze zwischen Kunstwerk und Betrachter_in ist ein uralter und zentraler Topos der Kunst. Die spannende Frage ist indes, wie? Dieser Frage geht der Vortrag nach und erörtert an konkreten Beispielen der Kunst das Phänomen der Immersion.
Sabine Flach ist Professorin für Moderne und Gegenwartskunst an der Karl-Franzens-Universität Graz und sie ist Leiterin des Instituts für Kunstgeschichte. 2011-2013 war sie Professorin an der School of Visual Arts, New York City und 2000-2010 Leiterin der Forschungsabteilung „WissensKünste" am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung in Berlin (ZfL). Ihre Forschungs- und Lehrschwerpunkte sind Kunst- und Kunsttheorien des 19., 20. und 21. Jahrhunderts, Bild- und Medientheorien des 20. und 21. Jahrhunderts, Epistemologie und Methodologie der Gegenwartskunst, Phänomenologie und Kunst; Kunst und Konzepte der Natur; Ästhetik, Aisthesis und Medien des Embodiment.