Künstlerhaus
Halle für
Kunst & Medien

Burgring 2
8010 Graz, Austria
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Journal
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Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien
Burgring 2, 8010 Graz
Kontakt: +43 316740084

Eintritt frei

16:00
Einführung Sandro Droschl und Jürgen Dehm

16:15 – 16:45
Günther Holler-Schuster (Kurator, Neue Galerie am Universalmuseum Joanneum, Graz): “Raumgenerator trigon”

16:45 – 17:15
Roger M. Buergel (Direktor, Johann Jacobs Museum, Zürich): “Stahl und Seide“

17:15 – 17:30
Kaffeepause

17:30 – 18:00
Eva Maria Stadler (Kuratorin; Professorin, Universität für angewandte Kunst Wien): “Europäer”

18:00 – 18:30
Kasper König (Ausstellungsmacher): „Wieder und wider – Die ‚Skulptur Projekte Münster’ und der Wandel von Kunst im öffentlichen Raum”

18:30 - 19:00
Diskussion mit Jürgen Dehm, Günther Holler-Schuster, Roger M. Buergel, Eva Maria Stadler und Kasper König

Organisiert von: Branka Benčić, Direktorin, Apoteka / Space for Contemporary Art, freie Kuratorin
Jürgen Dehm, Kurator, Künstlerhaus – Halle für Kunst & Medien, (KM– Graz)
Sandro Droschl, Direktor, Künstlerhaus – Halle für Kunst & Medien, (KM– Graz)

Dank an: Land Steiermark, Kultur, Europa, Außenbeziehungen

23 11 2017  16:00

Recapitulations & Perspectives

Roger M. Buergel, Kasper König, Günther Holler-Schuster, Eva Maria Stadler u.a., Internationales Symposium Teil 3
Kaspar König
Foto: Arne Westerberg

Die Dreiländer-Biennale „trigon" wurde 1963 in Graz gegründet und stellte über Jahrzehnte einen erweiterten künstlerischen Austausch zwischen Italien, Ex-Jugoslawien, Österreich und weiteren Ländern her. Im Besonderen „trigon 67", die im Künstlerhaus und dessen Außenraum ausgetragen wurde, formulierte unter dem Titel „ambiente/environment“ eine der zentralen Ausstellungen mit fünfzehn, heute bekannten Künstlern, die sich mit Fragen zur zeitgenössischen Architektur und der Wahrnehmung von Räumen beschäftigten.

Zum 50-jährigen Jubiläum von „trigon 67" und des steirischen herbst widmet sich das Künstlerhaus einer Aktualisierung der damals heftig diskutierten Ansätze. In der Ausstellung „trigon 67/17 – ambiente nouvo/post environment“ (23.09.-23.11.2017) beziehen sich abermals fünfzehn aktuelle künstlerische Positionen auf das ursprüngliche Thema und präsentieren Auseinandersetzungen mit Raumfragen in der zeitgenössischen Kunst.

Im Rahmen des Symposiums in wichtigen Institutionen im Trigon-Gebiet nehmen Akademiker, Kuratoren und Kritiker eine Analyse der 1967er-Ausgabe von "trigon" vor. Weiterhin sollen die Nachwirkungen von "trigon 67" auf die zeitgenössische Kunst in Österreich, Italien und ex-Jugoslawien und auch die Positionen in der aktuell im Künstlerhaus – Halle für Kunst & Medien präsentierten Schau „trigon 67/17 – ambiente nouve / post environment“ diskutiert werden

Am letzten Tag der Ausstellung „trigon 67/17 – ambiente nouvo / post environment“ werden im abschließenden Symposium in der Ausstellung gezeigte Arbeiten von Akademikern und Kuratoren besprochen sowie Bezüge zu internationalen Tendenzen in der Bildhauerei hergestellt. Die vor 50 Jahren am Künstlerhaus und den umliegenden Außenflächen gezeigte Schau „trigon 67“ bildet die historische Folie, vor der sich die Diskussion entfalten soll.

In seiner Präsentation wird Kurator der Neuen Galerie am Universalmuseum Joanneum und Gründungsmitglied der Künstlergruppe G.R.A.M. Günther Holler-Schuster über die „trigon“-Biennalen „Ambiente“, 1967, „Architektur und Freiheit“, 1969, „intermedia urbana“, 1971 und „Audiovisuelle Botschaften“, 1973, sprechen und erläutern wie diese von der Kunst zur Architektur und weiter zum Medialen immer wieder neue Definitionen des Räumlichen anzubieten versuchten. Dynamisch und von den Kategorien eines physischen Raumes zwar ausgehend, sie aber ehestens verlassen wollend, brach man in Bereiche auf, die wir heute als selbstverständlich betrachten – kulturelle Räume, virtuelle Räume. Es wird plötzlich entscheidend, Raum nicht mehr nur als Behälter zu sehen, sondern auch dessen soziale, kulturelle und vor allem technische Komponenten. Aussagen über das Räumliche zu treffen obliegt somit nicht mehr ausschließlich der Architektur, vielmehr erweitert sich der Handlungsraum für die bildende Kunst gerade im Falle der „trigon“-Ausstellungen ganz entscheidend und legt die Basis für spätere Entwicklungen beispielsweise im virtual space.

Roger M. Buergel, Direktor des Johann Jacobs Museum in Zürich und künstlerischer Leiter der documenta 12, verbindet in seinem Vortrag zwei unterschiedliche Räume: die antiken Gärten von Suzhou (China), deren Anlage einem bestimmten, näher zu erläuternden Verhältnis von Ich und Welt zuarbeitet, und jenem zeitgenössischen oder postkonzeptuellen Raum, der die Parameter von „Diamond Cuts: Sea of People“ vorgibt, einer Installation von Tina Gverović.

„Europäer“ lautete der Titel einer Ausstellung des Grazer Kunstvereines, die 1993, ein Jahr nach dem Ende von „trigon“, von der damaligen Direktorin Eva Maria Stadler (heute Leitung des Instituts für Kunst und Wissenstransfer, Universität für Angewandte Kunst) kuratiert und im Rahmen des steirischen herbstes präsentiert wurde. Künstler_innen aus Albanien, Bosnien, Georgien, Slowakei und Tschechien, Slowenien und Kroatien wurden eingeladen, neue Arbeiten zu entwickeln. Die politischen Umbrüche und Neuordnungen der frühen 1990er Jahre haben ein neues Bild von Europa gezeichnet. Ein Bild des Aufbruchs und der Öffnung. Die produktive Kraft der politischen Emanzipation und Solidarität galt und gilt es heute noch viel mehr herzustellen. Der Blick zurück muss ein Blick nach vorne sein.

Ausgehend von der kontroversen ersten Ausgabe der „Skulptur Projekte Münster“ 1977 thematisiert Kurator Kasper Königs Vortrag die Genese dieses nur alle zehn Jahre im Außenraum stattfindenden Ausstellungsformates. Er verknüpft dabei eine Betrachtung der spezifischen Situation einer westfälischen Universitäts- und Beamtenstadt mit allgemeineren Überlegungen zur Entwicklung der raumbezogenen Künste und arbeitet Parallelen, vor allem aber auch signifikante Unterschiede zu „trigon 67“ heraus.

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