Das Kino ist eine Verlust-Saga, mit den Archiven als Ossuāria, wo von den sterblichen Überresten der Filme oft nur noch Fragmente bewahrt werden. Die Sehnsucht danach, das gesamte Werk zu sehen, ist jedoch ungeheuer mächtig und hat durch die Dekaden die wildesten Blüten getrieben – von Rekonstruktionen, die länger sind als der Film je war, bis zu Director's Cuts, bei denen der Regisseur vergessen haben muss, was er ursprünglich wollte, denn sonst müsste er „seine Version" nicht mehrmals überarbeiten (ein Original, fünf Originalere!). Olaf Möller wird über den Umgang mit Filmfragmenten sowie die Fragmentierung von Film-Erfahrung sprechen, und dabei die vielen verschiedenen Arten und Weisen von Ganzheitsannäherungen zur Anschauung bringen. Ein Abend zwischen Kunst und Trash – bei dem man nicht immer weiß, was jetzt was ist...
Olaf Möller. Kölner. Schreibt über und zeigt Filme.