Künstlerhaus
Halle für
Kunst & Medien

Burgring 2
8010 Graz, Austria
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Journal
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Eröffnungen

22.08.2013
Lisa Kortschak. OszillEntreNous / Video Ed.29

29.08.2013
Roland Rauschmeier. baumaxx inspired by bauhaus / Video Ed.27

05.09.2013
Stefan Panhans. Homestory (II Cielo In Una Stanza) / Video Ed.28

12.09.2013
Susanne Schuda. Wollsau - die politische Sinnfreiheit eines pornographischen Blicks und der Kannibalismus in der Bildverwertung / Video Ed.26

Präsentation jeweils 20h

22 08 2013 — 15 09 2013

Four for Edition Fever

Edition Medienturm

Lisa Kortschak, Roland Rauschmeier, Stefan Panhans, Susanne Schuda

In der auch im Künstlerhaus KM–, der Halle für Kunst & Medien fortgesetzten Edition Medienturm werden jährlich einige Videos als limitierte Künstlergaben aufgelegt, bislang sind 30 Arbeiten entstanden. Die Edition Medienturm ist als nachhaltige Vermittlungsschiene für aktuelle experimentelle Videokunst hin zu (potentiell neuen) interessierten Öffentlichkeiten gedacht. 
Gezeigt werden experimentelle Künstler-Videos, die gerne auch das vielfältige Verhältnis von Bild und Ton im Bereich der zeitgenössischen Medien/Kunst verhandeln.

22.08.2013, 20:00
Lisa Kortschak: OszillEntreNous / Video Ed. 29

Das Video „OszillEntreNous" dokumentiert die künstlerische Intervention der Künstlerin im „Goldenen Saal“ des Wiener Musikvereins, einem hochkulturell kodierten und für seine Akustik („goldener Klang“) berühmten Ort mittels technischer Installation. Die 300 anwesenden Konzertgäste und der Pianist Paul Gulda, der auf einem digitalen Bösendorfer Flügel spielt, hören das Konzert direkt am Ohr über In-Ear-Kopfhörer. Die eigentliche (Konzert)Attraktion – das Instrument – ist im Video nicht hörbar. Im Video transportiert der Goldene Klang all die Nebengeräusche (Husten, Tastenschläge des Pianisten, etc.), die sonst in einer Konzertsituation von der Musik übertönt werden. So etabliert das Video, als autonome Arbeit, eine Ebene, die alle Anwesenden im Konzertsaal in symbiotischer Gleichzeitigkeit das Konzert performen lässt, wobei die Funktionspartikel der Kommunikation zwischen Musik und Hörer herausgearbeitet werden.

29.08.2013, 20:00
Roland Rauschmeier: baumaxx inspired by bauhaus / Video Ed. 27

Roland Rauschmeiers „baumaxx inspired by bauhaus" (2011) überführt Oskar Schlemmers „Triadisches Ballett“ aus dem Jahr 1922 in ein Kaufhaus einer großen Heimwerker-Baumarktkette der Gegenwart. Basierend auf der Grundlage des Balletts, der Kulisse, der Musik und der Kostüme Schlemmers und jener Erforschung der Beziehung zwischen Mensch, Produktion und Heimwerkzeugen kommt es in „baumaxx inspired by bauhaus" zu überdrehten Ausdrucks-Tanzeinlagen im Baumarkt in Readymade-Kostümen aus dem Regalbestand des Baumarktes. Der für die deutschen Avantgardisten wesentliche Aspekt des Kunstwerks im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit erfährt seine farbenfrohe Hinterfragung durch aktuelle Kreativ-Imperative einer sich wild gebarenden Freizeit- und Überfluss-Gesellschaft.

05.09.2013, 20:00
Stefan Panhans: Homestory (Il Cielo In Una Stanza) / Video Ed. 28

In der Video-Arbeit „Homestory (Il Cielo In Una Stanza)" sitzt die Protagonistin (dargestellt von Lisa Marie Janke) in einer durchgehenden Einzeleinstellung in einem ihr vertraut wirkenden Wohn-Szenario und signalisiert durch das Tragen eines vollbepackten „The North Face“-Rucksackes am Boden sitzend akute Reisebereitschaft. Sie beginnt einen schnellen Vortrag unterschiedlicher Speisen, gleichsam als würde sie durch touristische Orte eines städtischen Außerhalb visuell wahrgenommene Essensangebote sogleich aussprechen. Das rezitierte kulinarische Überangebot dieses imaginierten urbanen Ortes unbestimmten Reisebegehrens konterkariert die beschauliche Situation des eigentlichen Aufenthaltsortes und zeigt eine zunehmende Erschöpfung der Protagonistin. Eine Yoga-Übung verschafft letztlich Ausgleich im Bewältigen der Strapazen einer Reise, die erst gar nicht unternommen werden musste um ihr Stresspotential zu offenbaren.

12.09.2013, 20:00
Susanne Schuda: Wollsau - die politische Sinnfreiheit eines pornographischen Blicks und der Kannibalismus in der Bildverwertung / Video Ed. 26

In „Wollsau - die politische Sinnfreiheit eines pornographischen Blicks und der Kannibalismus in der Bildverwertung" wird eben nach diesen Begriffen und ihrer Wirksamkeit in einer blurrend, pulsierenden Video-Collage von Susanne Schuda gefragt. Gängige Dialogsituationen zwischen Betrachterin oder Betrachter und Videobild werden wechselwirkend und in einander fallend gezeigt, Rezeptionsmodelle bereits mit dem Einsetzen des Sehens mitaufgeführt. Dem virtuell pornografischen Überangebot wird eine weitere entlarvende Facette hinzugefügt, jene unmoralische, die ein heutiges Betrachter-Innen-Ich ständig unbewusst begehrt. Schudas Arbeit trifft genau diesen Punkt, an dem Täter (visueller Produzent) – Opfer (visueller Konsument)-Dialektiken virulent und in unheimlicher Kooperation gezeigt werden können.

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