Künstlerhaus
Halle für
Kunst & Medien

Burgring 2
8010 Graz, Austria
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Journal
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Eröffnung & Performance:
29.06.2018, 18 Uhr

Kurator: Jürgen Dehm

Dank an: British Council in Österreich

Veranstaltungen

30 06 2018, 12:00 Talk
Hannah Perry & Jürgen Dehm

19 07 2018, 18:00 Lecture
Paul Feigelfeld, Medientheoretiker, TBA21-Academy, London

30 06 2018 — 26 08 2018

Hannah Perry

Rage Fluids

In „Rage Fluids“, ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung, setzt sich die britische Künstlerin Hannah Perry mit der Verarbeitung von Schmerz und Verlust, aber auch von Euphorie und Ekstase vor dem Hintergrund zeitaktueller Formen der Kommunikation und tradierter Geschlechtervorstellungen auseinander.

Perry hat für die Ausstellung einen umfangreichen Parcours aus Neuproduktionen entwickelt: In der zentralen Ausstellungshalle präsentiert sie eine raumgreifende, schwebende Installation, deren reflektierender Folienüberzug vom Bass der Lautsprecher in Vibration versetzt und so zum soundmächtigen Gegenüber wird. Raumfüllend eingenommen wird auch die Apsis im Künstlerhaus: In einem dort gezeigten, von Perry jüngst fertiggestellten 360°-Film können die Betrachterinnen und Betrachter zwischen schwebende und fließende Körperteile unterschiedlicher Geschlechter eintauchen. Das Voiceover reflektiert die Veränderungen des Selbst nach einer traumatischen Erfahrung, die Reaktionen darauf – wie Trauer und Wut – sowie unterschiedliche Bewältigungsstrategien. Satzteile und Wortfetzen aus dem 360°-Film finden sich in Perrys Druckarbeiten, gezeigt im Seitenraum der Ausstellungshalle, wieder. Auf den Aluminiumtafeln überlagern sich Siebdrucke mit Ausschnitten aus dem Bildarchiv der Künstlerin mit schnell hingeworfenen Farbspuren, rasch aufgeklebte Folien wurden teilweise ruckartig wieder entfernt.

In der für die Eröffnung der Ausstellung von Perry zusammen mit Tänzerinnen und Tänzern konzipierten Performance wird die Spannung von Anziehung und Abstoßung, von Subjekt und Masse, von Schockstarre und Zorn abermals aufgegriffen.

„Rage Fluids“ reflektiert persönliche Erfahrungen in unterschiedlichen Medien und setzt diese insbesondere zu klischeebehafteten Vorstellungen von Männlichkeit in Beziehung. Die Arbeiten tragen emotionale Reaktionen nicht nur in unterschiedlichen Intensitäten nach Außen, sondern erzeugen diese auch bei den Betrachterinnen und Betrachtern. Insbesondere die installativen Arbeiten in der Ausstellung greifen auf den Körper über, gehen mitunter über die Beeinflussung der sensorischen Wahrnehmung hinaus. Hannah Perry arbeitet sich ab an den alltäglichen Herausforderungen zwischen „echtem Leben“ und der Repräsentation von Eindrücken und Emotionen über die unterschiedlichen, nach Außen gerichteten Kanäle.

Hannah Perry (*1984 Chester) lebt und arbeitet in London. Sie studierte in London am Goldsmiths College (BA 2009) und an den Royal Academy Schools (Abschluss 2014). Einzelausstellungen u.a.: “Viruses Worth Spreading”, Arsenal Contemporary, New York (2017); “100 Problems”, CFA, Berlin (2016); “Mercury Retrograde”, Seventeen, London (2015); “You’re gonna be great”, Jeanine Hofland, Amsterdam (2015); “Hannah Perry”, Zabludowicz Collection, London (2012). Group exhibitions i.a.: “I feel we think bad”, Arsenal Contemporary, Montreal (2016); “Private Settings: Art After the Internet”, MOMA Warsaw (2014); “New Order II”, Saatchi Gallery, London (2014); “Stedelijk at Trouw: Contemporary Art Club – DATA”, Stedelijk Museum, Amsterdam (2013). Performances u.a. in der Serpentine Gallery, London (2014); Barbican Gallery, London (2013); V22, London (2012).

Video- und Textbeiträge erscheinen während der Laufzeit der Ausstellung im KM–Online Journal: journal.km-k.at

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