Für dieses Jahr und dem darin geplanten Ausstellungsreigen der steirischen Künstlervereinigungen Steiermärkischen Kunstverein Werkbund, Künstlerbund Graz und der Vereinigung Bildender Künstler Steiermark gilt wieder ein Buch als Ausgangspunkt der Konzeption und der inhaltlichen künstlerischen Auseinandersetzungen: der Science-Fiction-Roman „Die Zeitmaschine“ (org. „The Time Machine“) des englischen Schriftstellers Herbert George „H. G.“ Wells (1866-1946). Bei diesem 1895 erschienen Klassiker handelt es sich um die erste literarische Beschreibung einer Zeitreise in die Zukunft, die mittels einer Zeitmaschine unternommen wird.
Wells’ Roman stellt in diesem Text Spekulationen über das Leben in der Zukunft an. Themen wie Nachhaltigkeit, Arbeitsteilung oder Überbevölkerungen spielen eine Rolle, aber auch der Umgang mit kulturellen Artefakten, Kunstwerken und wissenschaftlichen Texten. Im Jahr 802.701 n. Chr., in das die Hauptfigur des Romans, ein englischer Forscher reist, ist für die ätherischen Eloi die Welt scheinbar zum Paradies geworden. Arbeit, Krieg und Hunger kennen Sie nicht, die weit fortgeschrittene Technik ermöglicht ihnen ein müheloses Leben. Nachts allerdings kommt das Volk der deformierten Morlock aus den Katakomben nach oben. Diese lichtscheuen Kreaturen erweisen sich nicht nur als lebensbedrohlich für die Eloi, sondern sie wollen auch die Weiterreise des Protagonisten verhindern.
Mit seiner Parabel greift Wells bereits 1895 Themen auf, die gerade für die Gesellschaft des beginnenden 21. Jahrhunderts besonders relevant sind, etwa: Wie wirkt sich die hochentwickelte Technisierung des Alltags auf das (Zusammen-)Leben der Menschen aus? Welche Folgen bringt der Ausschluss von Individuum oder Personengruppen aus der gesellschaftlichen Gemeinschaft mit sich? Wie lässt sich, der paradoxen Erzählposition bei Wells folgend, in Form eines Rückblicks über in der Zukunft erst passierende Ereignisse berichten?