Tina Frank (*1970 Tulln, lebt in Wien) bespielt im Frühjahr 2019 drei Tage lang das Foyer und den Außenraum des Künstlerhauses mit einer neuen audio-visuellen Installation. Franks künstlerisches Interesse dreht sich um visuelle Kultur, Datenvisualisierungen und synästhetische Experimente. Mit intensiven Form- und Farbkompositionen hinterfragt sie die Grenzen unserer Wahrnehmung. Besonderer Schwerpunkt hierbei bildet die Visualisierung von Musik, die sie regelmäßig in Kooperationen mit Sound-Künstler_innen umsetzt. Für das Projekt in Graz realisiert Frank eine Zusammenarbeit mit Alex Murray-Leslie, Gründungsmitglied der international renommierten Künstlerinnen-Band „Chicks on Speed” und Forscherin im Spannungsfeld von Design und digitaler Musik.
Was wäre, wenn eigentlich alles anders wäre? Die immersive Bild-Klang-Installation der beiden Künstlerinnen Tina Frank und Alex Murray-Leslie ist ein Gedankenexperiment, das durch Farb-, Form- und Bildprojektionen die Grenzen unserer Gedanken hinterfragt.
Die Kürze unseres Lebens lässt den Menschen nicht auf die Konsequenzen seines Handelns blicken. Dass wir mit diesem unserer Welt oft nichts Gutes tun und sie für spätere Generationen sogar unbewohnbar machen, davon ist Tina Frank überzeugt. Mit „What if“ laden die Künstlerinnen ein, unsere Perspektiven – visuell wie narrativ – auf die Welt zu verändern: Wie sehe der (Lebens-)Raum um uns aus, würde er nur von Moosen und Farnen bewohnt werden? Wie würde sich unser Alltag losgelöst von patriarchalischen Strukturen gestalten? What if feminists ruled the world? Inspiriert von der Feminismus-Theoretikerin Donna J. Haraway verwandeln Tina Frank und Alex Murray-Leslie das Künstlerhaus in ein gläsernes Habitat für fiktive wie politische Überlegungen, das sich einer Warnung an die Welt nicht verwehren kann: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.