Künstlerhaus
Halle für
Kunst & Medien

Burgring 2
8010 Graz, Austria
De / En
Fotos: Markus Krottendorfer

Das Künstlerhaus wird seit 2013 vom unabhängigen und gemeinnützigen Trägerverein „Kunstverein Medienturm im Künstlerhaus“ im Folge einer öffentlichen Ausschreibung um Neupositionierung der 1952 erbauten Institution geführt. Somit ist das neue „Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien" eine eigenständige Institution und weder einer anderen Institution noch einem Kuratorium oder Aufsichtsrat unterstellt. Vielmehr bewerkstelligt der Trägerverein den künstlerischen, organisatorisch-wirtschaftlichen und technischen Betrieb des Künstlerhauses in allen Belangen unabhängig und eigenverantwortlich. Dessen Leiter Sandro Droschl erhielt den Zuschlag für den Betrieb des Künstlerhauses über fünf Jahre, der nach einer neuerlichen Ausschreibung zuletzt um eine weitere Periode bis 2020 bzw. mit Option auf 2022 verlängert wurde. Ein Archiv der Tätigkeiten des Kunstverein Medienturm über die Jahre 2000-2012 kann unter www.medienturm.at eingesehen werden.


Die Institution zeigt zeitgenössische Kunst aktueller internationaler Strömungen unter Einbindung herausragender lokaler Künstler und Künstlerinnen. Das Künstlerhaus steht für ein Haus der Kunst und ihrer Medien, einem Ort, der das Ausstellen, die Produktion und die Diskussion über Kunst aktualisiert und als Plattform wesentlicher Fragen der künstlerischen Produzent/innen als auch der am Diskurs aktiv teilhabenden Besucher/innen dient.


Dank der Unterstützung unserer Förderer ist es dem Künstlerhaus, der Halle für Kunst & Medien im Laufe der nächsten Jahre möglich ein inhaltlich anspruchsvolles sowie für die Besucher und Besucherinnen vielfältiges Programm umzusetzen. Das Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien dankt den Fördergebern der öffentlichen Hand, dem Land Steiermark, der Stadt Graz und dem Bundeskanzleramt, für die kontinuierliche Unterstützung des neu etablierten Hauses.


Als erster Kulturbau Österreichs ist das Künstlerhaus richtiggehend aus dem Schutt des verheerenden Krieges erbaut worden. Unter der Bauherrenschaft des Landes Steiermark wurde auf einem von der Stadt Graz zur Verfügung gestellten prominenten Ort im Stadtpark unweit der Landesregierung, des Domes und des Schauspielhauses das Gebäude errichtet und damit einem jahrzehntelangen Wunsch der lokalen Künstlerschaft und der kulturell interessierten Bevölkerung entsprochen.


Diese große kulturpolitische Anstrengung wurde begünstigt durch die in den Jahren 1945 bis 1955 in Süd-Österreich und der Steiermark positionierten britischen Alliierten, die in ihrem Bestreben nach einer Demokratisierung der Bevölkerung auf Re-Education und Ent-Nazifizierung gesetzt haben und sich davon auch in ihrem kulturellen Engagement leiten ließen, wofür der Neubau des Künstlerhauses ein öffentlich sichtbares Zeichen im Stadtbild von Graz bleiben sollte.


Das gegenständliche Objekt wurde 1951/52 nach Plänen von Robert Haueisen nach dem Vorbild der Wiener Secession als freistehender Ausstellungsbau errichtet. Im Inneren offenbart sich ein großzügiger Ausstellungsraum mit apsisartiger Erweiterung an der Nordseite. Der Hauptraum wird über eine Lichtdecke, in Stahl-Glaskonstruktion belichtet. Leo Scheu, Maler und erster Direktor des Künstlerhauses, war begleitend an der Realisierung des Baues beteiligt.


Ähnlich der Entstehungsgeschichte der 1955 erstmals realisierten Documenta (Kassel), die durch eine „Präsentation der Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts“ Deutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wieder in einen Dialog mit der Welt brachte und in das internationale Kunstgeschehen einband, ist das Künstlerhaus der Anbindung an die Moderne und der Internationalität verpflichtet. In diesem Zusammenhang waren hier immer wieder wesentliche Ausstellungen im Lichte eines überregionalen Austausches zu sehen, etwa „ambiente/environment“ im Rahmen der Dreiländerbiennale „Trigon“, 1967.


In den vergangenen Jahren ist das mittlerweile etwas in die Jahre gekommene Gebäude vom Land Steiermark auf heutigen Stand generalsaniert und mit Infrastrukturen versehen worden, die es im internationalen Kunstbetrieb wieder wettbewerbsfähig machen. Die Sanierung wurde ab 2010 vom renommierten Grazer Architekturbüro Alfred Bramberger in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt durchgeführt und bietet ab der Eröffnung am 6. März 2013 auf 670 m² Ausstellungsfläche und 1100 m² Nutzfläche drei großzügige, auch getrennt bespielbare Räumlichkeiten in einem generalsanierten, klima-technisch, auch hinsichtlich Haustechnik, Sicherheit und Brandschutz adäquat ausgestattetem, nun barrierefrei zugänglichen Künstlerhaus mit deutlich verbesserter Bausubstanz.


km-künstlerhaus building
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Fotos: Peter Eder
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