EXIT von Christopher Musgrave (San Francisco) verspricht eine visuelle Leichtigkeit und Ruhe, die digitalen Medienkünstlern in ihrem Drang, die Fülle an schnelllebigen Technologien auszuschöpfen, oftmals abhanden gekommen ist. Indem Musgrave mit digitalen Arbeitsprozessen so umgeht, wie ein (analog arbeitender) Filmemacher mit einem optischen Drucker umgehen würde, respektiert er mit seinem erstaunlich
organischen Ansatz die Integrität der Bilder und lotet ihre Tiefe aus, wo viele nur die Oberfläche isolieren können – trotz der in EXIT unscharf dargestellten und schwer fassbaren räumlichen Gegebenheiten. Angelehnt an das „Reich der Phänomene“ des amerikanischen Experimentalfilmemachers Nathaniel Dorsky, pulsieren die Bilder in EXIT kaleidoskopartig und lyrischabstrakt inmitten eines geheimnisvollen Schleiers, als verschwenderisches Gold, lebhaftes Fuchsienviolett und leuchtendes Blau changieren sie zu üppigem Purpur, blühendem Grün und schimmerndem Korallenrot. Indem er sich auf diese „vergänglichen Peripherien“ einlässt, die flackernd verebben und aus geformtem Licht strömen, fasst Musgrave einen prismatischen Blick auf eine immanente Welt; wie auch schon in Platons „Höhlengleichnis“, worauf sich der Titel bezieht, schickt er uns in das Licht. Xopher Davidsons (San Francisco) mystische, elektronische Drones geben das Tempo vor und führen zu einem echten Hörerlebnis inmitten einer Farben-Explosion. Wie ein Blitz in der Nacht… (Christine Metropoulos)
De / En
Limitierte Auflage, signiert: 34 + 7 exemplars
Text zur Edition: Walter Seidl
Video: Christopher Musgrave
Ton: Xopher Davidson
2007, 6:14 Min.
Edition Medienturm, release 15 / 07