Die österreichische Künstlerin Gerlind Zeilner interessiert sich für die Ambivalenzen innerhalb der Malerei hin zu klischeehaften, von einer männlich dominierten Kunstgeschichte geprägten Bildideen. In ihrer strukturell signifikanten und darin fragilen, gebrochenen Virtuosität arbeitet Zeilner an figurativ-abstrakten Bildräumen voller kritischer wie farbenprächtiger Andeutungen über das Dasein als Malerin unter Malern – wie von Frauen unter Männern. In geselligen Szenen des Zusammenseins und des gemeinsamen Erlebens von fiktiven Western- und realen Künstler-Bars werden tendenziell heldenhafte und überzogene männliche Gesten mit einem speziellen Farb- und Formgefüge kritisch bis humorvoll hinterfragt und erfrischend neu gesetzt, beispielsweise in Auseinandersetzung um Bar-Bilder bei Nicole Eisenman, Jörg Immendorff oder Henri de Toulouse-Lautrec.
In neueren Arbeiten wendet sie sich zunehmend inhärenten Fragestellungen der Malerei und ihrem spezifischen Verhältnis als Künstlerin zu, was in „Atelierbildern“ zu einer Auseinandersetzung mit ihrer nächsten Umgebung oder dem Verarbeiten von diversen Architekturen führt. Dabei spielt sie gekonnt mit einer Art von Vorläufigkeit und Unabgeschlossenheit innerhalb der Malerei.