Die Monografie von Kerstin Cmelka spannt einen Bogen von den frühen Experimentalfilmen über die fotografische Bearbeitungen von Filmstills, Werbe- und Produktionsbildern bis hin zu ihren unter dem Titel »Mikrodramen« bekannten Performances. Von dem Grazer Dramatiker Wolfgang Bauer geprägt, bezeichnet dieser Begriff so eine dramatische Miniatur / Form, die – lediglich als Text intendiert – eine Aufführung auf der Bühne verweigert. Diese ursprüngliche Intention unterläuft Cmelka mit ihren vielschichtigen, multimedialen Re-Inszenierungen historischer Stoffe aus Film, Kunst und Theater. In ihren Mikrodramen, Live-Performances und Performancevideos, werden Episoden aus viel gespielten Stücken (zum Beispiel Ibsens »Nora. Ein Puppenheim» oder Schnitzlers »Liebelei«), Fernsehen oder Spielfilmen mit befreundeten Laiendarstellern aus der Kunst- und Kulturszene nachgestellt. Es sind reflexive Kommentare auf die Pole Kunst und Leben, wobei die Grenzen zwischen Inszenierung und Realität ins Schwanken geraten.
De / En
304 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen, Deutsch/Englisch
Mit Texten von Lars Gustaf Andersson, Hanno Millesi, Isabelle Busch und Franziska Solte, Sandro Droschl, Kerstin Cmelka
Verlag für Moderne Kunst, Nürnberg, 2013
Herausgegeben von Isabelle Busch, Franziska Solte und Sandro Droschl
ISBN 978-3-86984-442-8
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